UN-Generalsekretär Ban ki-moon hat UN-Vertreter aus Sri Lanka abgezogen, zudem wurde das UN-Büro in der Hauptstadt Colombo geschlossen. Vor besagtem Büro versammelten sich aufgebrachte Demonstranten und drohten das Büro zu stürmen. Der Grund für die gewalttätigen Ausschreitungen ist eine Untersuchungskommission der UN, welche Kriegsverbrechen und Verbrechen an Zivilisten im Zuge des Konfliktes mit den separatistischen Tamil Tigers aufklären soll.
Letztes Jahr wurde der Konflikt zwischen der Zentralregierung in Colombo und den Mitgliedern der LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam) gewaltsam beendet. Die LTTE kämpfte 25 Jahre lang für einen unabhängigen Staat für die Tamilen. Der Großteil der Bevölkerung sind so genannte Singhalesen, beide Bevölkerungsgruppen haben sogar unterschiedliche Religionen. Im Zuge des Konflikts hat die Zentralregierung anscheinend Verbrechen an der Bevölkerung verübt. Auch die Tamil Tigers waren wenig zimperlich, sie haben mehrere Selbstmordanschläge verübt, lange bevor andere Gruppierungen aus aller Welt diese Taktik übernahmen. Auch die kleineren Minderheiten auf der Insel, wie die muslimischen Moors, haben von beiden Seiten Verbrechen erfahren.
Die aktuellen Demonstrationen werden insbesondere vom Koalitionspartner der Regierung, dem Anführer der Nationalisten Wimal Weerawansa, geschürt. UN-Generalsekretär Ban ki-Moon wirft der Regierung in Colombo vor, Nichts gegen die Ausschreitungen unternommen zu haben. Die Regierung Sri Lankas behauptet hingegen, dass es im Bürgerkrieg keine Menschenrechtsverletzungen gegeben habe.