Nach zuletzt nicht berauschenden Vorstellungen in der Bundesliga wollen die Gladbacher Fohlen bei Limassol beweisen, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. Starten sie mit einem Auswärtssieg in die EL?
Limassol. In der Gruppe C der Europa League steht am heutigen Abend für die Elf von Borussia Mönchengladbach und Trainer Lucien Favre live das Auswärtsspiel bei AEL Limassol FC auf dem Programm. Beide Teams sind Neulinge in der Europa League und natürlich geht der Bundesligist aus Gladbach, der in der Qualifikation zur Champions League an Dynamo Kiew scheiterte, favorisiert ins Rennen.
Ohne drei Stammspieler nach Zypern
Im Flieger nach Zypern fehlten den Gladbacher Fohlen direkt drei Stammspieler. Lucien Favre wird in der Europa League auf die Dienste vom etatmäßigen Kapitän Filip Daems, von Mittelfeld-Ass Juan Arango und dem teuersten Einkauf der Klubgeschichte Luuk de Jong verzichten. Dafür kann Favre wieder auf den neuen Mann Peniel Mlapa bauen, der seine Verletzung überstanden hat und möglicherweise zum Einsatz kommen wird. Wendt, als Gladbacher Urgestein, macht sich berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz als Kapitän und somit Daems-Vertreter, wie auch Hanke und de Camargo wohl zum Einsatz kommen dürften.
Favre will die Breite des Kaders nutzen
Vor dem Abflug nach Zypern stellte Coach Lucien Favre heraus, dass man bei den Belastungen aus der Liga und der Europa League die Breite des Kaders gewinnbringend ins Rennen werfen müsse. Der Trainer sagte weiter, dass man die Belastungen nicht nur auf den Schultern von 12 oder 13 Spielern „parken“ könne, sondern sich einsatztechnisch dem Rhythmus anzupassen habe. Auch der Gladbacher Trainer betritt mit der Europa League Neuland, denn auch wenn er national auf Erfolge verweisen kann, sind ihm als Coach internationale Erfolge bisher verwehrt geblieben. Das soll mit den Gladbachern nach der überaus erfolgreichen letzten Saison anders werden.
Limassol schwer auszurechnen
AEL Limassol, letztjähriger Meister auf Zypern mit zwei Punkten Vorsprung auf die beiden Klubs APOEL und Omonia aus Nikosia, ist die und der große Unbekannte in der Gruppe C. Nach fast 45 Jahren konnte man in der letzten Saison endlich einmal wieder eine Meisterschaft in Limassol feiern. Der Klub baut, neben einigen Zyprioten, schwerpunktmäßig auf die Spielkunst einiger südamerikanischer Akteure, die in der Liga bewiesen haben, dass sie das Spielgerät in Vollendung beherrschen. Fraglich ist nur, ob sie die zweifelslos vorhandenen Kunstfertigkeiten am Ball auch gegen den Bundesligisten aus Gladbach werden abrufen können.
Zypriotische Teams sind hingegen keine völlige Unbekannte für die Fohlen. Im damaligen Pokal der Landesmeister traf im September 1970 Gladbach auf Enosis Pezoporikou Amol und konnte mit 10:0 einen Kantersieg einfahren. Gelingt das heute, fast auf den Tag genau 42 Jahre später, wieder?