Verheerendes Erdbeben und Tsunami in Japan- AKW Onagawa in Brand

In Japan hat ein Erdbeben der Stärke 8,9 auf der Richterskala verheerende Zerstörungen hinterlassen, auch ein Tsunami wurde durch das Erdbeben ausgelöst. Für den gesamten Pazifik-Raum wurde eine Tsunamiwarnung ausgesprochen, insgesamt 50 Staaten könnten hiervon betroffen sein. Um 14:46 Uhr Ortszeit (MEZ 6:46 Uhr) ereignete sich das Erdbeben 130 Kilometer vor der Stadt Sendai (in der Präfektur Miyagi, 400 Kilometer nördlich von Tokio) an der Ostküste Japans, das Epizentrum lag 20 Kilometer in der Tiefe. Eine Tsunamiwelle von zehn Meter Höhe hat große teile der Stadt Sendai überflutet. Nach offiziellen Angaben verkündet die japanische Regierung bislang über 50 Tote, diese Anzahl wird sicherlich noch ansteigen, Premierminister Naoto Kan hat den Ausnahmezustand für ganz Japan ausgesprochen. Insgesamt elf Atomkraftwerke sind automatisch heruntergefahren, im AKW Onagawa (Präfektur Miyagi) sei ein Brand ausgebrochen, berichtet die Agentur Kyodo News.

Erste Meldungen aus Japan- verheerende Zerstörungen

Ganze Schiffe und Autos wurden durch die Tsunami-Welle tief ins Land gespült. Nach dem Erdbeben wurde sofort eine Tsunami-Warnung ausgesprochen, per Radio und TV wurden die Menschen an der Küste gewarnt und hatten knapp eine Stunde Zeit sich in Sicherheit zu bringen. Die erwartete Tsunami-Welle in Taiwan ist ausgeblieben, nun gilt die Tsunami-Warnung für Neuseeland, die pazifischen Inseln, Kanada und die Westküste der USA. In Tokio ist eine Ölraffinerie in Brand geraten, auch aus anderen Städten werden Großbrände gemeldet (Fukushima, Sendai etc). Durch den Ausfall der AKW´s sind derzeit vier Millionen Menschen ohne Strom. Alle Menschen an der Küste werden angehalten, entweder tiefer ins Land zu reisen, oder eben in höhere Stockwerke zu gelangen.

Das Erdbeben der Stärke 8,8 ist das Stärkste in Japan seit mindestens 140 Jahren. Ganze Landstriche wurden dem Boden gleich gemacht. Neben dem berichteten Brand in Onagawa sei im AKW Tepco Fukushima Daiichi im ersten Block das Kühlsystem ausgefallen. Nach dem Hauptbeben wurden drei weitere Nachbeben von einer Stärke von 7,0 auf der Richterskala gemessen. Auch in Tokio erschütterte das Beben ganze Stadtteile. Eine Tsunami-Welle hat die Stadt Soma verwüstet, die Welle von sieben Meter richtete große Zerstörungen an. Ganze Landstriche um Sendai, eine Agrarzone im ansonsten kargen Japan, sind überflutet.

AKW Onaga und Großbrände Japan

Das AKW Onaga geriet schon einmal in den Fokus, als das Miyagi-Erdbeben von 2005 (16 Verletzte) einen Säuren-Tank beschädigte. Zudem befindet sich der Reaktorkern von Onagawa zehn Meter unter dem Meeresspiegel. Weitere Raffinerien und Gaslager seien aktuell in der Präfektur Chiba in Brand geraten, bislang weiß man von 97 Großbränden zu berichten. Die japanische Regierung hat den atomaren Notstand ausgerufen, eine reine Vorsichtsmaßnahme, beteuert die japanische Regierung. Noch gibt es keine zuverlässigen Meldungen über ausgetretene Radioaktivität. An der Nordküste Japans wird derzeit ein Schiff mit 100 Menschen vermisst.

Japan- ein Erdbebenland

Japan liegt auf dem so genannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Region unseres Planeten. Insgesamt liegt Japan auf vier tektonischen Platten, Erdbeben gehören zum japanischen Alltag. Dazu besitzt Japan ein effektives Frühwarnsystem für Tsunamis, die Bevölkerung nimmt regelmäßig an Katatstrophenübungen teil. Auch die japanische Architektur versucht eine größtmögliche Erdbebensicherheit zu gewährleisten. Dank dieser Tatsachen sind die Opferzahlen, gemessen an der Erdbebenstärke, relativ gering. Doch dieses Erdbeben ist selbst für ein erdbeben-gewohntes Land wie Japan nicht einfach zu stemmen.

Tsunami-Warnung für den Pazifik

Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua News Agency warnt vor einem erhöhten Meeresspiegel um 60 Zentimeter an der chinesischen Küste. Auch Russland hat angefangen, die Bevölkerung von vier Kurillen-Insel zu evakuieren, insgesamt 11.000 Menschen werden evakuiert. Auch indonesische Behörden versuchen die Bevölkerung per Aufruf zur Flucht in höhere Regionen zu animieren. Für Hawaii erwarten Wissenschaftler die Ankunft der Tsunami-Welle gegen 14:00 Uhr MEZ, Mexiko soll gegen 16:46 Uhr MEZ die ersten Wellen empfangen. Wie hoch diese Wellen sein werden, ist unklar und kann auch nicht von Wissenschaftlern vorrausgesagt werden. In Indonesien war die erste Welle gerade einen halben Meter hoch, doch weitere Wellen könnten weit höher ausfallen.

Genaue Schadensberichte erst in Tagen

Das Beben hat weite Teile japans berührt, insbesondere große Landstriche an der Ostküste sind zerstört. Die Zerstörungen sind so verheerend, dass eine genaue Bestandsaufnahme der Schäden erst in Tagen erfolgen kann, was auch für Opferzahlen gilt. Bleibt zu hoffen, dass die AKWs in Japan vorerst dicht halten, diese Art von Zerstörungen könnten locker die verheerenden Auswirkungen des Bebens vergessen machen (Unbewohnbarkeit der Regionen auf Jahrtausende/Jahrmillionen).

2 Comments
  1. Reply
    Ireneusz Cwirko 11. März 2011 at 16:28

    Diese Erdbeben war vorhersagbar. Ich habe ein Tag vor dem starken Erdbeben davor gewarnt.

    http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=30836&page=7

    Ich versuche schon seit zwei Jahren die Verantwortlichen zu überzeugen, dass die so genannte Wissenschaft eine Ansammlung von ahnungslosen Idioten ist die völlig unfähig sind irgend etwas von der Natur zu verstehen die aber sehr gut wissen wie man das Geld aus unseren Taschen zieht.

    Dieser Krake des Idiotentums hat viele Bereiche der Öffentlichkeit gut in Griff.
    Als Reaktion auf meine Warnung wurde ich z.B. bei Spiegel gesperrt. Stattdessen wurden die Menschen mit wissenschaftlichen Müll zugeschüttet obwohl allen klar sein muss dass die Wissenschaft von der Ursachen der Erdbeben keine Ahnung hat..

  2. Reply
    Webdesigner 11. März 2011 at 20:18

    Das ist sehr schlimm was dort zur Zeit passiert. Die armen Mensche. Viele sind jetzt ohne Familie und ohne einen Dach über den Kopf geblieben. Ich würde nicht wolle, jetzt dort zu sein. So wie ich gehört habe, soll es noch nicht zuende mit diesem Tsunai sein, die ganze Pazifik ist dafon betroffen. Ich hoffe die Meterologen irren sich.

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