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Wirtschaft

Expo 2010 – Nachhaltigkeit für Kurzweilige

Redaktion

30. April 2010

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In Shanghai wurde heute die Expo 2010 mit einer übermäßig pompösen Show eröffnet , Licht- und Laserspiele inklusive, einem Feuerwerk welches sogar das der Olympiaeröffnung in Peking übertraf und passenden Gesangseinlagen von Actionfilmurgestein Jackie Chan. Die Expo steht in diesem Jahr ganz unter dem Motto „ eine bessere Stadt- ein besseres leben“. Hierzu wollen die knapp 250 teilnehmenden Länder die Stadt von Morgen (vor allem unter dem Gesichtspunk zukunfts- und klimaschutzorientierte Lebensweise) präsentieren.

Das über fünf Quadratkilometer große Messegelände verschlang mehrere Milliarden Euro, allein der deutsche Pavillon kostete 50 Millionen. Doch nun wird die Bau- und Nutzungsweise des Messegeländes, welches uns ein „besseres Leben“ vorführen soll, kritisiert. Menschenrechtsgruppen kritisierten, dass im Zusammenhang mit der Expoeröffnung bekannte Menschenrechtler wie Feng Zhenhui unter der Verfolgung durch die Regierung litten, weil sie öffentlich Kritik äußerten und wie in Feng Zhenhuis Fall im Internet wieder einmal die Regierung anklagen, die in Sachen Menschenrechte nicht immer nach europäischem Maßstab verfahren würde. So beschloss die chinesische Regierung mehrere Wohnungsviertel platt zu machen um Platz für das riesige Gelände zu schaffen. Die meist ärmlichen Bewohner wurden, wenn sie Glück hatten, in andere Wohnviertel umgesiedelt. So wird sich für diese betroffenen Bewohner das Motto der Expo auch in weiter Zukunft nicht bewahrheiten.

Diese Kritik an den „menschenverachtenden Maßnahmen“ der chinesischen Regierung finden durchaus Anklang in den internationalen Medien und auch die teilnehmenden Länder freuen sich gaaaanz sicher nur halbherzig über den enormen Profit, den sie daraus schlagen. Doch ein wichtiger Zusammenhang scheint ein wenig in den Hintergrund zu geraten. Das durch Nachhaltigkeit geprägte Milliarden-Euro-Gelände wird wahrscheinlich nach der ausgeschöpften Ausstellungzeit zum größten Teil abgerissen. Von Nachhaltigkeit kann dann ja nicht die Rede sein, von nachhaltigen Profiten sehr wohl.