Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hält weiter unvermindert an, seit nunmehr sechs Wochen fließen täglich Millionen Tonnen Rohöl ungehindert in den Golf von Mexiko. Aufgrund der dramatischen Zustände hat US-Präsident Obama nun eine Kehrtwende in der Energiepolitik seines Landes gefordert. Demnach sollen Steuererleichterungen für Ölkonzerne entfallen, die freiwerdenden Milliarden Dollar sollen in die Forschung sauberer Energien reinvestiert werden. Doch noch hat Obama keine tragfähige Mehrheit im US-Senat für seine Änderung in der Energiepolitik. Währendessen hat das US-Justizministerium Untersuchungen aufgenommen, um festzustellen, ob der Betreiber der Ölplattform „Deepwater Horizon“ (BP) sicherheitsrelevante Gesetze missachtet hat. Dem Ölkonzern BP droht nun eine unvergleichliche Klagewelle und eine beispielslose Schadensersatzforderung. Derart in die Enge getrieben, gibt BP-Chef Tony Hayward zu, dass man am Anfang keine entsprechenden Werkzeuge zur Verfügung gehabt habe, um auf eine Katastrophe dieses Ausmaßes adäquat reagieren zu können.
Obama will die Wende in der Energiepolitik, um auch die USA unabhängiger zu machen. Die Wirtschaft und die nationale Sicherheit der USA sei momentan von fossilen Brennstoffen abhängig. Es soll mehr in Gas, regenerative Energien und in Atomenergie investiert werden. Dennoch hat Obama keine Mehrheit im US-Senat, um dieses Vorhaben ad hoc durchzuführen. Auch demokratische Abgeordnete befürchten, dass dieses Vorhaben kurzfristig der Wirtschaft Schaden zufügen könnte. Dennoch gibt sich Obama zuversichtlich, spätestens wenn die Folgen der Ölkatastrophe deutlich sichtbar werden, wird auch die Bevölkerung in der Mehrheit das Vorhaben ihres Präsidenten unterstützen.
Unterdessen haben erste Teerklumpen die Strände Floridas erreicht. Das Urlauberparadies droht herbe Schäden davonzutragen, am Freitag werden größere Mengen an Ölresten erwartet. Die gesamte Südküste der USA droht nun verpestet zu werden, die Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama haben schon mit den Folgen der Ölkatastrophe zu kämpfen. Die gesamte Fischerei, aber auch die Tourismusbranche werden von der Ölpest massiv bedroht.
Unterdessen ist auch der letzte Versuch, das Bohrloch mit einem Ventil zu versehen um einen Teil des Öls abzupumpen, gestern ins Stocken geraten. In 1500 Meter Tiefe ist ein Sägeblatt am Rohr hängengeblieben. Nun soll ein Scherenmesser an selber Stelle das Rohr abschneiden, wann genau, ist bislang unbekannt. Die ökologischen Folgen der Ölkatastrophe, zumal die entscheidenden Entlastungsbohrungen erst im August abgeschlossen werden, sind auch nicht abzusehen, fatal ist die Ölpest jetzt schon.
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