Berliner Linken-Landeschef Lederer in Sorge um seine Partei

Der Berliner Landesvorsitzende der Partei Die Linke, Klaus Lederer, ist angesichts der Querelen um Führungskräfte und Kommunismus-Diskussion in Sorge um seine Partei. „Ich halte die Lage für ernst“, sagte er der „Zeit“. „Der Schwung der Neugründung ist dahin. Wir haben im vergangenen Jahr eine Menge Zeit mit innerparteilichen Querelen verplempert und drohen darüber neue Entwicklungen zu verschlafen“, sagte Lederer und erinnerte daran, dass Themen wie Hartz IV, Afghanistan oder Mindestlohn inzwischen auch von SPD und Grünen besetzt würden.

„Damit sind wir programmatisch und strategisch weitaus mehr gefordert. Das fällt einigen schwer“, sagte Lederer. Die jüngste Kommunismus-Debatte in der Partei hilft nach seinen Worten nicht weiter: „Nein, weil sie zum einen Missverständnisse über den Charakter unserer Partei provoziert, vor allem aber an den konkreten Sorgen und Nöten der Menschen vorbeigeht.“ Ihm wäre es lieber „wir würden die Ungerechtigkeit der heutigen Gesellschaft anhand der noch von schwarz-rot beschlossenen Abgeltungssteuer diskutieren, die gerade Kapitalbesitzern erhebliche Ersparnisse, der öffentlichen Hand dafür milliardenschwere Verluste beschert.“ Er machte klar, dass die aktuellen Schwierigkeiten der Linken „nicht in erster Linie ein Ost-West-Problem“ seien.

Diese Meldung aus Berlin wurde am 26.01.2011 um 11:01 Uhr mit den Stichworten DEU, Parteien übertragen.

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