Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Gesetzlich Versicherte, die mehr als 3750 Euro im Monat verdienen, müssen sich auf höhere Kassenbeiträge einstellen. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, erwägt das Bundesgesundheitsministerium die Pauschale steigen zu lassen, die die Kassen neben dem einkommensabhängigen Beitrag erheben. Betroffen sein könnten bis zu 4,4 Millionen der rund 70 Millionen Versicherten. So hoch ist nach Auskunft des Gesundheitsministeriums die Zahl der freiwillig Kassenversicherten. FDP-Ressortchef Philipp Rösler lässt derzeit von seinem Haus kalkulieren, wie steigende Kosten ohne extra Steuergeld finanziert werden können. Schon im nächsten Jahr könnte das Kassenminus zehn Milliarden Euro betragen. Um Geringverdiener zu schonen, soll offenbar die Beitragsbemessungsgrenze angehoben werden – Besserverdienende müssten entsprechend mehr zahlen. Das Ministerium wollte das nicht bestätigen. Aktuell zahlen Arbeitnehmer bis zur Grenze von 3750 Euro einen Beitrag von 14,9 Prozent – maximal rund 296 Euro. „Das ist nicht zukunftsfest und für die CDU nicht akzeptabel“, klagte CDU-Gesundheitsobmann Rolf Koschorrek in „Focus“. Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert die liberalen Pläne: „Es ist absurd: Die Steuern sinken nicht, aber die Abgaben für Menschen mit mittlerem Einkommen steigen.“