„Anonymous ist keine Gruppe von Hackern. Wir sind gewöhnliche Internet-Bürger und unsere Motivation ist ein kollektives Gefühl die Schnauze voll zu haben, von den ganzen kleinen und großen Ungerechtigkeiten, deren Zeugen wir alltäglich sind“, lautet die Selbstbeschreibung der so genannten Anonymous, eine Gruppe von Internet-Aktivisten, die große Firmen datentechnisch angreifen, die zuvor Wikileaks nach den Veröffentlichungen haben fallen gelassen. Dieses Kommuniqué der Anonymous wurde schon am 10. Dezember im Internet veröffentlicht, in diesem erklären die Aktivisten ihre Beweggründe.
Anonymous ist weniger eine Gruppe, als eine Zusammenkunft (oder Treffen) im Internet. Die Struktur ist dezentral, die Aktivisten würden weniger Befehlen folgen, als von einer Idee angetrieben werden. Demnach würden nur wenige von Wikileaks die wirkliche Identität dieser Menschen kennen. Eine ähnliche Bewegung gäbe es auf der ganzen Welt nicht, die Aktivisten würden durch „Try and Error“ lernen.
Des Weiteren wird in der Verlautbarung erklärt, das Anonymous nicht an persönlichen Daten interessiert sei, oder irgendwelche Kreditkartennummer ausfindig machen wolle. Vielmehr sollen Unternehmen sensibilisiert werden, Wikileaks nicht fallen zu lassen. Die Operation „Payback“ (also Rache) richte sich nicht auf die Störung empfindlicher Netzwerke, vielmehr sei dies eine legitime Bekundung der abweichenden Meinung über Wikileaks.
Am gestrigen Tag konnte im Westen Europas (in Deutschland funktionierte die Seite) Amazon nicht aufgerufen werden, Beobachter gehen bislang von einem Angriff der Aktivisten aus. Doch in der Erklärung vom 10. Dezember schilderten die Aktivisten, dass ein Angriff auf Amazon geplant gewesen sei, doch der Plan wurde fallengelassen, da man die Verärgerung von Kunden nicht als förderlich sah. Ob die gestrige Störung von Amazon mit den Aktivisten von Anonymous zu tun hatte, oder eine andere Gruppe hierfür verantwortlich ist, bleibt vorerst ungewiss. Sicher ist nur, dass Anonymous den Bezahldienst „Paypal“ angreifen wird, derart, als dass Zahlungstransfers zwar weiterhin stattfinden, aber deren Netzwerke extrem langsam gemacht werden.
Alles in Allem bleibt festzuhalten, so fern ist das Internet von der Straße nicht. Zwar haben sich die Methoden geändert, statt Steine zu schmeißen programmiert man heute Malware, doch auch im Internet regt sich Widerstand. Viele empfinden die Behandlung von Wikileaks als unfair, und umtriebige Aktivisten wollen Wikileaks mit ihren Aktionen unterstützen. Aktuell verzeichnet die Seite Netcraft.com DDoS Attacken auf Amazon (mit dem Zentralserver in Irland), MasterCard und Moneybookers. Selbst wenn die einzelnen Personen ausfindig gemacht werden, es werden weitere Aktivisten folgen.
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