Frankfurt (Oder) (dts Nachrichtenagentur) – Während die Hochwasserpegel in Polen allmählich sinken, steigen die Wassermassen in Brandenburg schneller an, als zuletzt erwartet. Gegenüber gestern stieg der Wasserstand am Messpegel Ratzdorf nach Angaben des Landesumweltamtes Brandenburg um 60 Zentimeter auf 5,57 Meter (Stand: 5 Uhr). Bis zur Erhöhung der jetzigen Alarmstufe zwei auf Stufe drei fehlten damit lediglich noch drei Zentimeter. Dann würden gefährdete Stellen wie Deiche, Wasserläufe oder Wehre rund um die Uhr überwacht. Die Hochwasserwelle bewege sich damit um acht bis zehn Stunden schneller auf Brandenburg zu als gestern Mittag vorausgesagt wurde, so das Landesumweltamt. Die höchste Alarmstufe vier wird bei Ratzdorf ab einem Wasserstand von 5,90 Metern ausgerufen. Bereits morgen könnte dort diese Pegelhöhe erreicht werden, dann drohen Dämme und Deiche den Wassermassen nicht mehr stand zu halten. Auch am Pegel Eisenhüttenstadt stieg das Wasser von gestern zu heute Morgen mit 49 Zentimetern besonders stark. Im Bereich Frankfurt (Oder) und Kietz wurde ein Anstieg von 27 und 19 Zentimetern gemeldet. Für die Pegel Frankfurt (Oder) und Stützow gilt derzeit die Alarmstufe eins, für Ratzdorf und Eisenhüttenstadt Stufe zwei. Das Hochwassermeldezentrum in Frankfurt (Oder) teilte mit, Evakuierungen seien nicht auszuschließen. Ein Ausmaß der Überflutungen wie beim Jahrhunderthochwasser 1997 erwarten die Experten allerdings nicht.“Wir haben 1997 sechs Wochen Höchstwasserstände gehabt. So lange wird es dieses Mal bestimmt nicht dauern“, erklärte Landesumweltamtspräsident Matthias Freude.