Der russische Premierminister Wladimir Wladimirowitsch Putin hält eine Teilnahme an den Präsidentschaftswahlen in Russland für 2012 offen, er werde zusammen mit dem amtierenden russischen Präsidenten Medwedew seine Kandidatur absprechen. Premierminister Putin, der zwischen 2000 und 2008 schon russischer Präsident war, durfte der russischen Verfassung entsprechend nicht ein drittes Mal in Folge für das höchste Amt in Russland kandidieren.
Putin antwortete auf die Frage einer möglichen Kandidatur: “ Wir werden die Konditionen in der Gesellschaft, in der Wirtschaft und die politische Situation betrachten und gemeinsam im Interesse des Landes entscheiden.“ Im Rahmen seines Berlin-Aufenthaltes bekräftigte Putin den Anspruch Russlands, schon im nächsten Jahr der WTO beizutreten. Sein Vorschlag eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes von EU und Russland erteilte Bundeskanzlerin Merkel eine deutliche Absage.
Putin, der seinen Nachfolger eigens bestimmte, ist weiterhin Vorsitzender der Partei „Einiges Russland“, zudem gilt er als die mächtigere Person im Macht-Tandem Medwedew-Putin. Obschon als Vorsitzender die Zügel der Partei in der Hand haltend ist Putin makabererweise kein Mitglied der Partei.
Ob Medwedew den Plänen Putins folgen wird, erscheint ungewiss, zumal er am Mittwoch deutliche Kritik an der Partei „Einiges Russland“ ausübte. Er beklagte unter Anderem einen politischen Stillstand, der ruinös sei und maßgeblich von dieser Partei verursacht werde. Indirekt kann man diese Äußerungen als Kritik an Putin werten. Spätestens 2012 wird sich zeigen, ob Putin erneut für das Amt des Präsidenten in Russland kandidieren wird.