Die Frequenzauktion der Bundesnetzagentur ist offiziell beendet, wie die Bundesnetzagentur in Mainz meldet. Insgesamt haben die Bieter, die Betreiber der Mobilfunknetze in Deutschland (Vodafone, T-Mobile, O2 und E-Plus), 4,38 Milliarden Euro geboten, weniger als erwartet. Dabei haben die Mobilfunkbetreiber 224 Bieterrunden und sechs Wochen benötigt. Insbesondere die Frequenzen der so genannten digitalen Dividende waren begehrt, den Zuschlag hier haben Vodafone, T-Mobile und O2 erhalten, während E-Plus leer ausging. Die Frequenzen der digitalen Dividende wurden frei, als der terrestrische Empfang der Fernseher digitalisiert und auf DVB-T umgestellt wurde und somit diese Frequenzen im 800 Mhz Bereich frei wurden. Die nächste Mobilfunkgeneration wird bislang als LTE (Long Term Evolution) oder 4G bezeichnet, aber was kann und was bringt LTE für Handybenutzer?
Sensationelle Einnahmen im UMTS-Bieterverfahren 2000
Die Auktion der so genannten UMTS-Frequenzen vor zehn Jahren brachten dem Staat insgesamt 50 Milliarden Euro ein, bei der aktuellen Auktion gingen Beobachter von fünf bis sechs Milliarden Euro aus. Lange wurde nach „der“ Applikation gesucht, um die UMTS-Frequenzen effizient nutzen zu können. Die bessere Sprachqualität im UMTS-Netz oder die Möglichkeit der Videotelefonie, die bislang kaum genutzt wird, war kein Verkaufsargument, erst die Verbreitung der mobilen Internetnutzung per Surfstick oder Smartphones hat UMTS effektiv ausnutzen können. Hier waren es vor allem die so genannten Apps von Apples iPhone und deren Nachahmern (Nokias Ovi Store, Google Androids etc.), die eine Breitbandnutzung der Handynetze gepusht haben. Nun sollen die neuen Frequenzen wesentlich schnellere Datennutzungen ermöglichen. Die Bundesregierung hat die Vergabe der neuen Frequenzen an die Bedingung verknüpft, so genannte weiße Flecken auf der digitalen Landkarte (Gemeinde, die bislang keinen Zugang ins Internet per DSL haben, und das sind nicht wenige) zuerst mit dem neuen Mobilfunknetz auszustatten.
Was kann UMTS?
UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) bietet eine Downloadgeschwindigkeit von bis zu 384 kbit pro Sekunde. Wenn mehrere Kanäle gebündelt werden, können Geschwindigkeiten von bis zu 7,2 Mbit pro Sekunde (Vodafone, T-Mobile und O2 bietendiese an) erreicht werden, eine Geschwindigkeit ähnlich wie eine 6 Mbit DSL-Verbindung. Man beachte das „bis zu“, da diese Geschwindigkeiten nur unter Laborbedingungen erreicht werden können. Zum einem ist Mobilfunk in der freien Natur anfällig für Störungen, schon dickere Bewölkung verhindert einen einwandfreien Empfang. Daneben kann die Bauweise vor Ort die Geschwindigkeit beeinflussen, Sandsteinfassaden erschweren das Durchdringen der Strahlung bis in die Wohnung. Aber wesentlich wichtiger ist die Tatsache, dass die Geschwindigkeit geteilt wird, je mehr Nutzer auf derselben Handyantenne eingebucht sind, desto langsamer wird die Geschwindigkeit für den Endbenutzer. So kann ein mobiler Internetsurfer eher auf Geschwindigkeiten von 1-2 Mbit pro Sekunde gelangen (je nach Uhrzeit). Vor kurzem wurde HSUPA (High Speed Uplink Packet Access) eingeführt, damit wurde die Upload Geschwindigkeit von knapp 56 kbit pro Sekunde auf knapp 1,5 Mbit pro Sekunde gesteigert.
Und LTE?
Das neue Mobilfunknetz LTE bietet neue Dimensionen in Sachen Geschwindigkeit, so können im Download Bereich bis zu (schon wieder!) 100 Mbit pro Sekunde, im Upload Bereich wiederum bis zu 50 Mbit pro Sekunde angeboten werden. Selbst VDSL von der Telekom bietet bislang „nur“ bis zu 50 Mbit. Allerdings ist es müßig anzunehmen, dass mobile Internetnutzung die fixe Variante über das Festnetz ablösen wird, da wie geschildert die mobile Variante fehleranfällig ist. Doch die Zukunft von DSL wird nicht mehr über Kupferleitungen folgen (da hier langsam die Technik an das Machbare ranrückt), sondern über Glasfaser, allerdings wird alleine die Umstellung in Deutschland mit 40-50 Milliarden Euro veranschlagt, unmachbar zur Zeiten von Finanzkrisen und co.
Der Ausbau des neuen Mobilfunknetzes wird sicherlich einige Jahre dauern, und aufgrund der Vorgabe der Bundesregierung werden eher ländliche Gebiete versorgt. Zu Gute kommt den Mobilfunkbetreibern, dass LTE auf vorhandene Infrastrukturen aufbauen kann, was die Kosten deutlich im Rahmen halten werden. LTE wird bislang von TeliaSonera in Norwegen und Schweden angeboten, mit guten Erfahrungswerten. Die Hersteller der Handys werden nachziehen, bislang hat Samsung das SCH-r900 angekündigt, andere Hersteller werden nachziehen. In Zukunft werden Handybenutzer mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten ins Internet gehen können, HD Inhalte und soziale Netzwerke werden dann auf Handys nutzbarer werden.
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