Ein Beitrag von Grzegorz Wasiluk, Freier Journalist aus Polen
„Es gibt keinen besseren Beweis dafür, dass ein Land eine Großmacht ist als der Bau der Flugzeugträger. Diese Herausforderung zu annehmen wird eine unaufschiebbare Notwendigkeit. […] China besitzt alle Mittel dazu und soll von denen auch Gebrauch machen.“ (Admiral Hu Jan-lin in der Äußerung für eine chinesische Tageszeitung, nach AFP, März 2009) ” . Das erinnert, so wahr ich lebe, an das, was hundert Jahre zuvor der deutsche Kaiser Wilhelm II. sprach: „Bitter Not zwingt mich zum Bau einer großen deutschen Flotte.” Damals wie heute geht es nicht nur um Worte. Wie man berichtet haben am Anfang dieses Monats die Himmelsöhne soeben die gut ausgefallene Nachbildung der sowjetischen Su-27K eingeflogen, in Russland gegenwärtig bekannt als Su-33 und stationiert auf dem einzigen russischen Flugzeugträger in der Rolle des trägergestützten Mehrzweckkampfflugzeuges. Es scheint, dass es gleichfalls der letzte Nasenstüber ist, welcher der Kreml von dem ukrainischen Präsidenten Juschtschenko bekommen hat.
Ob China damit wirklich zurechtkommen wird? Der Durchbruch zu dieser obersten Etappe der Rüstung zur See stellt eine enorme Herausforderung nicht nur für die Industrie allein, aber auch für Streitkräfte und die politische (seine Standhaftigkeit) Leitung, genauso wie für Kenntnisse und die Erfindungsgabe technischer Kader; der Wille zur Macht des gegebenen Landes wird unter Prüfung gestellt. Hier wird die Ameisenarbeitsamkeit und die große Unverfrorenheit, die bei dem ungesetzlichen Abkopieren fremder Lösungen erforderlich sind, nicht genügen. Es ist bemerkenswert: in gleiche Weise fingen Japaner in dem späten neunzehnten Jahrhundert an. Aber eins nach dem anderen.
Su-27K gegen MiG-29K
In den 1980ern, als Vorbereitungen zum Bau der ersten sowjetischen Flugzeugträger getroffen wurden, gab es einen Wettbewerb zwischen den Experimental-Konstruktionsbüros von Mikojan-Gurewitsch und von Suchoi. Trotz des Mangels an freier Marktwirtschaft im Land von Lenin war solche Konkurrenz durchaus real; sie betraf die Belohnungen, Prämien, Begünstigungen für Konstrukteure und Direktionen. Im Gegensatz zu ähnlichen Kriegsschiffe der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs (so genannter schwerer Flugdeckkreuzer) wurde der Sowjetentwurf konzipiert als ein spezialisiertes Begleitschiff, das sowjetische Geschwadern die Verteidigung gegen feindliche Flugzeuge und Schiffe während langer Seereisen weit von den Heimathafen sichern sollte. Kein Wunder, dass man zu der Rolle der Bordflugzeuge einfach Düsenjäger dieser beide Luftfahrtkonzerne mit entsprechenden Veränderungen projektierte. Nicht überraschend, dass die schweren Abfangjäger von Suchoi die Anerkennung der Marineführung erwarb, da sie viel mehr besser zu produzieren waren .
In den 1990ern wurde die Su-27K in der Weise perfektioniert, dass Ingenieure seine Umwandlung aus einem Deckjäger in ein allwetterfähiges, trägergestütztes Mehrzweckkampfflugzeug geleistet haben. 1998 wurde auf Anordnung des Präsidenten dies Maschine unter der Bezeichnung Su-33 in die Streitkräfte eingenommen. Damals hatte sein Mitbewerber MAPO MiG seine Notjahre. Der Erstbau wurde kaltgestellt. Erst die Vereinbarung zwischen Russland und Indien über Reparatur, Modernisierung und demnächst Übergabe des Leichtflugzeugträgers „Admiral Gorschkow”an Indien hat sein Schicksal gewendet. Aufgrund der relativ geringen Größe des „Gorschkow“ äußerte die indische Seite Interesse an der Nutzung der trägergestützten MiGs anstatt „der Flanker”. Ein neues Entwicklungsprogramm des trägergestützten „Neunundzwanzigsten” MiG geschah gleichzeitig mit einem grundsätzlichen Durchbruch zur besseren Qualität in der russischen Luftfahrtindustrie (die Anwendung der allerneusten Mikroelektronik, basierte auf originellen innländischen Neuerungen). Darüber hinaus hat die neue MiG-29K eine ganze Reihe von austauschbaren Teilen und Komponenten mit der MiG-35, gleichzeitig einen niedrigeren Treibstoffverbrauch und ist leichter bei der Wartung. Zu guter Letzt plant die russische Kriegsmarine ebenfalls jetzt ihre Su-33 durch MiGs-29K zu ersetzen. Das wird erlauben, Betriebskosten zu reduzieren und zugleich sich mit einem mehr zukunftsweisenden Flugzeug auszurüsten.
Wie Su-33 sich in J-15 verwandelt hat
Am 10. März letzten Jahres berichtet die Tageszeitung „Moskowsky Komsomoletz” , dass Russland den Verkauf der Düsenjäger des Typs Su-33 an China , unter Bezugnahme auf die chinesische Industrie-Piraterie im Fall der Su-27, abgelehnt hat. Die chinesische Regierung bat zuerst um den Verkauf von zwei Su-33 zwecks „Erprobung“. Man sagt, im Laufe späterer Verhandlungen hat die chinesische Seite diese „Probebestellung“ zuerst auf 14, dann sogar auf 50 Flugzeuge vergrößert. Sie war jedoch nicht imstande das grundlegende Problem, der Mangel an verlässlichen Garantien für die russische Seite, zu lösen und stattdessen wieder zu unrechtmäßiger Nachahmung ihrer Flugzeuge über zu gehen. Der Zweck des OKB Suchoi war natürlich ein Geschäft der Leistungserbringung im Bereich der Reparaturen und Beratung für viele Jahre, und nicht der Verkauf des eigenen technischen Gedankens für einen Preis von zwei Exemplaren, ohne die Möglichkeit den getragenen Aufwand wiederzugewinnen.
Wie in Russland zu dieser Zeit höchstwahrscheinlich noch nicht bekannt war, dass China im Besitz des nicht fertigestellten Versuchmusters des Flugzeuges dieses Typs ist. Die T-10K ist von der Ukraine in 2005 eingekauft geworden und dank ihr haben chinesische Fachkräfte die Technologie der Schwenkflügeln beherrscht. Es wird davon ausgegangen, dass die J-15 mit Avionik und der ähnlichen Bewaffnung ausgerüstet ist, wie die Su-30 MKK/J-11. In diesem Fall werden die Russen, statt der Kooperation mit den Chinesen bei dem Bau von zwei und dann die Benutzung von drei Flugzeugträgern, mit leeren Händen bleiben. Richtig genommen bleiben russischen Unternehmen dann nur noch die Geschäfte mit Indien. Es ist ihre letzte Chance um den Ruf des Landes als Rüstungsexporteur zu verteidigen, das imstande ist einen Flugträger mit den Bordflugzeugen zu liefern.
Seitens der Russen fehlt es nicht an bösartigen Kommentaren an die Adresse der allerneusten chinesischen Produktpiraterie. Wie die Agentur RIAN-Novosti zugesichert hat, der allerneuste chinesischen „Klon“, der bald Flugversuche (darunter auf den Bodenanlagen zum Start vom Ski-Jump und Landen mit Hilfe von Fanghaken) beginnen soll „kann seiner russischen Baugrundlage, der Su-33, wegen seiner bescheidenen technischen Daten kaum Konkurrenz machen.” Der Punkt ist, dass in diesem besonderen Fall die Chinesen wahrscheinlich anfangs gar nicht über sowas dachten.
Russische Verluste – Schwierigkeiten oder Anfang einer Katastrophe?
Mit der Gründung der Luftfahrtindustrie in der Volksrepublik China in den 1960ern mußten manche der Kampfflugzeuge als Verlust gebucht werden. Es erwies sich, dass die Chinesen vom Festland wesentlich geschickter und billiger die MiG-19-Jäger erzeugen konnten. Gleichfalls haben sich chinesische Plagiaten „des Einundzwanzigsten” als durchaus gelungen erwiesen. In „dem Staat der Mitte“ bildete man auch andere Flugzeuge der sowjetischen Erzeugung nach und nicht nur nicht allein Flugzeuge, sondern ebenfalls z. B. AK-47 Sturmgewehre. Käufer chinesischer Produkte waren u. a. Pakistan und Ägypten.
Im 21. Jahrhundert bemühen sich die Chinesen, wesentlich mehr komplizierte Jäger nachzubauen, welche als Su-27 zu bezeichnen sind. Denn das ist der Kampf einerseits der unterschiedlichen Leistungsstände und andererseits der Erfahrung in der Herstellung der Schiffe und der Flugzeuge. Die Chinesen haben ihre Ankündigungen, etwa 1200 billigere Nachbildungen der Su-27 hezurstellen und mit denen Auslandsmärkte zu überschwemmen, nicht erfüllt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie (so wie die russische Presse vorausgesehen hat) nicht in der Lage sind die Bordradare oder Triebwerke zu kopieren. Vielleicht werden die erhaltenen Su-27K aus einem ukrainischen Lagerhaus diese Lage ändern. Die Russen tragen zweifellos schon gegenwärtig Verluste. Wenn den Chinesen es wirklich gelänge, „Flankers” ebenso geschickt wie seiner Zeit ältere MiGs nachzubilden, es wäre eine Katastrophe für sie russischen Unternehmen. Fast, weil Kunden, denen ein Zusammenstoß mit der US-Kriegsmaschine (z. B. Venezuela) irgendwann drohen kann, sowieso streben, die Su-35 zu erwerben. Der Nachbau dieser Maschinen von Maos Landsleuten ist vorläufig als bloße Phantasien zu bezeichnen. Es scheint mir, dass es ist noch zu früh ist, Urteile zu fällen.
Die Flugzeugträger und langfristige politische Absichten der Volksrepublik China
Wie die japanische Presse („Asahi Shimbun“) noch 2008 berichtete, in Schanghai wird der Bau einer neuen, gewaltigen Werft auf der Insel vorangetrieben. Eins der vier Schiffsdocks soll ein Bauplatz für mittelschwere Flugzeugträger werden (50 bis 60 tausend Tonnen Wasserverdrängung) mit einem konventionellen Antrieb. Während der Pressekonferenz zum Thema der Entsendung chinesischer Kriegsschiffe zum Roten Meer (annähernd zu dieser Zeit), hat Verteidigungsminister Huang Xueping von dem Bedarf über Schiffe dieser Klasse berichtet. Man berichtet aus vielen verschiedenen Quellen von seltsamen Schicksalen des nicht fertigestellten sowjetischen Flugträgers „Warjag”. Ein chinesisches Tourismusunternehmen hat ihn in 2002 von der Ukraine abgekauft. Er sollte umgebaut werden in ein schwimmendes Spielcasino. Die mittlerweile aufgenommenen Umbauarbeiten weisen jedoch ausdrücklich auf etwas ganz anderes; ein Versuch ihn wieder als Kriegsschiff flott zu bekommen. Berücksichtigt man jedoch, dass man zuerst mit der Ausbildung des Offiziers- und Unteroffizier-Kader beginnen sollte, ensteht ein recht klares Bild von der Situation. Der ältere Flugträger wird als Schulschiff, zwei neue als Gefechtsschiffe benutzt. Der Fertigstellungstermin der beiden Träger ist noch nicht sicher, aber man spricht von den Jahren 2015-2020. Die Chinesische Rüstung zur See ist im vollen Gange!
Tatsache ist, dass ohne besondere Anstrengung, von den begangenen Fehlern der Angelsachsen seit den 1960ern Jahren lernend, die Chinesen sich in ehemaligen afrikanischen Kolonien Großbritanniens postiert haben und das Fördern ihrer Bodenschätze für den Eigenbedarf begonnen haben. Doch in Zukunft soll die Lage der Chinesen in Afrika denkbar günstig sein. Falls die Notwendigkeit entsteht, irgendwo Macht zu zeigen , soll China dafür vorbereitet sein. Zwei Trägerkampfgruppen ermöglichen den Vollzug einer militärischen Intervention im Konfliktgebiet. Oder die Drohung mit einer Intervention und zugleich ein ähnliches eisernes Argument in Reserve halten.
Chinesische politische Eliten glauben nicht an Weltverbrüderung; sie interessieren sich einzig und allein für eigene nationale Interessen. Sie wissen wohl, dass im Ernstfall nur schöne Worte nichts bringen. Das gegenwärtige China, im Gegensatz zum Ostblock in den Jahren, als dieser im vollen Ausmaß die größte Weltmacht herausfordert hat (1965-84), ist nicht gegenüber dem Westen verschuldet. Es ist eher umgekehrt. Nunmehr steckt das Abendland tief in der Kreide. Weder militärisch (Kernwaffen) noch wirtschaftlich ist niemand in der Lage dem roten China dazwischenzukommen. Die Geschichte ist keine Wildbahn der Demokratie, und der Liberalismus ist nicht die einzige, erfolgreiche politische Doktrin. Leugnen macht keinen Sinn. So oder so ist es bereits seit dem Altertum bekannt.
Natürlich wird erst die Zukunft zeigen, ob die Chinesen nicht vergebens hoffen, das Versäumte einzuholen welches ihr großes Land im Ergebnis der Einstellung der Seeexpeditionen im 15. Jahrhundert gemacht hat. Andererseits hat die Selbstüberschätzung in den vergangenen Jahrzehnten das Abenddland viel zuviel gekostet. Die Westmächte sollten schon heute Vorbereitungen auf die neue strategische Lage beginnen, selbst wenn zur Zeit chinesische Deckflugzeuge niedrig im Kurs stehen. Andernfalls kann eines Tages in Afrika auf irgendeine Art die Lage im Pazifik von den Jahren 1937-42 sich wiederholen. Was Russland anbelangt, das muß um jeden Preis an vorderster Front der technologischen Entwicklung bleiben. Davon hängt die Zukunft ab, eine Schlüsselfrage des sich unabhängig Machens von den Einnahmen der Rohstoffexporte. Eine Schmutzkonkurrenz seitens des großen Nachbars kann es erschweren, aber nicht unmöglich machen. Die Zukunft der Weltmacht, welche Russland ist, hängt sowieso davon ab, ob ihre eigenen politischen Eliten auf der Höhe sein werden. Man hat das Ende der Geschichte verfrüht erklärt. Sie wird eben so dynamisch, wie schon lange nicht mehr.
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Neueste Theorie von Roumald Szeremietiew (Scheremetew; ein sehr russicher Nachname und deshalb? auch ein der größten Russenfeinde in der polnischen Politik) ist so: Die Russen haben das polnisch Regierungsflugzeug zum Absturz gebracht, weil sie seine kostbare elektronische Ausstattung (darunter streng geheime militarische NATO-Lösungen) haben wollten. Man fragt sich, hatten sie keine bessere Möglichkeiten um Spionage zu treiben oder wie so wertvolle Anlagen haben doch nicht geschafft, daß das Flugzeug sicher im Nebel landen könnte?