Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts des Atomunfalls in Japan eine Überprüfung der deutschen Atomkraftwerke angekündigt. Diese soll gemeinsam mit den zuständigen Länderministern vollzogen werden. Merkel sagte, dass „die Geschehnisse in Japan ein Einschnitt für die Welt“ seien.
Wenn ein derartiger Unfall in einem so hoch entwickelten Land wie Japan passieren könne, dann könne „auch Deutschland nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“. In der Erklärung brachte die Bundeskanzlerin auch ihr Mitgefühl zum Ausdruck. „Wir sehen mit Schrecken, wie ein Erdbeben, ein Tsunami, Urgewalten der Natur, ein Land in die Katastrophe führen“, so Merkel. Die Bundeskanzlerin schloss es nach „menschlichem Ermessen“ aus, dass Deutschland von der Katastrophe in Japan betroffen sei. „Wir sind zu weit entfernt“, sagte die CDU-Politikerin. Sie könne aber jeden verstehen, der sich in Deutschland Sorgen mache. In Japan wurde im Zuge des verheerenden Erdbebens der Atomreaktor Fukushima 1 stark beschädigt. Im Laufe des Samstags hatten unterschiedliche Meldungen für Verwirrung gesorgt, da zunächst berichtet wurde, dass es bereits zur Kernschmelze gekommen sei. Dies dementierten offizielle Stellen in der Folge. Während die japanische Regierung weiterhin keine erhöhte Strahlung im Umfeld des Reaktors bestätigten wollte, berichtete der japanische TV-Sender NHK, dass in der Nähe des Reaktors eine, im Vergleich zum Grenzwert bei einem atomaren Unfall, doppelt so hohe Strahlendosis gemessen wurde.
Diese Meldung aus Berlin wurde am 12.03.2011 um 19:30 Uhr mit den Stichworten DEU, Umweltschutz, Unglücke, Natur, Gesundheit übertragen.