Der dänische Karikaturist Kurt Westergaard bereut seine provozierende Mohammed-Karikatur von 2005 nicht. Der 75-Jährige hatte damals Mohammed mit einer Bombe im Turban dargestellt und damit wütende Proteste in der islamischen Welt geerntet. Westergaard lebt seit 2006 unter Polizeischutz.
„Auch wenn ich sie nicht gemacht hätte, hätte etwas anderes die Spannungen ausgelöst“, sagte der Zeichner dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Die Zeichnung wird auch Teil seiner im November erscheinenden Autobiografie sein. „Wenn ich über mein Leben erzähle, gehört diese Zeichnung einfach dazu.“ Das Cover für sein Buch entwarf der Däne selber: Es stellt ihn als Don Quijote, als Kämpfer für die Meinungsfreiheit, dar. Probleme mit Muslimen habe er nicht, betonte der Karikaturist. „Jeder darf glauben, was er mag.“ In Dänemark sei es normal, Christen, Juden oder Muslime zu karikieren. „Das ist keine Diskriminierung, sondern im Gegenteil: eine Art Anerkennung als gleichwertiger Mitbürger.“
Diese Meldung aus Kopenhagen wurde am 12.09.2010 um 10:43 Uhr mit den Stichworten Dänemark, Gesellschaft, Leute, Literatur, Religion übertragen.